Abschlusspräsentation des Master-Seminars „Business Case Gender Diversity“
Das von uns begleitete Netzwerk Women@WiWi präsentierte seine Handlungsempfehlungen für mehr Frauen an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Würzburg
42 % der Masterstudierenden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Würzburg sind Frauen. Unter den Promovierenden beträgt der Anteil der Doktorandinnen nur 33 %. Von den Lehrstuhlinhaberinnen und -inhabern waren im Wintersemester 2017/2018 nur 10 % Frauen – Je weiter man die akademische Karriereleiter an der Fakultät hinaufblickt, desto weniger Frauen finden sich.
Das wollten vier wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Doktorandinnen ändern und haben 2017 Women@WiWi ins Leben gerufen. Das Netzwerk will mehr Frauen für eine Promotion begeistern, die Arbeit von Forscherinnen sichtbarer machen und Nachwuchswissenschaftlerinnen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät vernetzen. Wir dürfen das Netzwerk dabei begleiten, zu wachsen, sich zu professionalisieren und eine feste Institution an der WiWi-Fakultät der Uni Würzburg zu werden.
Den inhaltlichen Startschuss für das Netzwerk gab das Master-Seminar „Business Case Gender Diversity“, das von unserem Institutsgründer Ulrich F. Schübel als externem Experten begleitet wurde. Es legte die argumentativen Grundsteine für die weitere Netzwerkarbeit und präsentierte die Ergebnisse seiner Arbeit nun vor Professor*innen, Vertreter*innen des Dekanats sowie der Frauenbeauftragten.
Auf hohem wissenschaftlichen Niveau hatten die Seminarteilnehmer*innen verschiedene Aspekte des Themas mit Relevanz für die WiWi-Fakultät der Uni Würzburg bearbeitet. Ein Team untersuchte den Status Quo zum Geschlechterverhältnis an der WiWi-Fakultät und machten die so genannte „Leaky Pipeline“ auch an der WiWi-Fakultät transparent. Obwohl es viele geeignete und sehr gut qualifizierte Absolventinnen gebe, sind Frauen bei den Promovierenden und erst recht unter den Lehrstuhlinhaber*innen unterrepräsentiert. Der Anteil der Professorinnen habe jedoch wiederum Einfluss darauf, wie viele Frauen sich für eine Promotion entscheiden, da sie als Rollenvorbilder fungieren. Insofern verwundert es nicht, dass das Team seit dem Jahr 2000 auch keinen signifikanten Anstieg bei der Zahl der Promovendinnen in der Personalstatistik ausmachen konnte.
Im zweiten Teilprojekt ermittelten die Studierenden anhand von leitfadengestützten Interviews die Erwartungen verschiedener Stakeholder an das Netzwerk: Promovendinnen wünschten sich vor allem die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen, Professor*innen wollen mehr Bewerberinnen und möchten mehr über die Ursachen des unausgeglichenen Geschlechterverhältnisses an der Fakultät wissen. Die Netzwerkgründerinnen wollen die Sichtbarkeit von Frauen an der Fakultät erhöhen, für mehr Bewerberinnen auf Promotionsstellen sorgen und Informationsaustausch und Vernetzung organisieren.
Um die besten Wege zu finden, diese Ziele zu erreichen, analysierten die Master-Studierenden auch Best Practice Beispiele aus Deutschland und Europa. In den Fokus nahmen sie Maßnahmen wie Mentoringprogramme, Netzwerktreffen, die Ausschreibung von Preisen oder Tagungsförderungen.
Die Seminarteilnehmer*innen und die Netzwerkgründerinnen leiten aus den Ergebnissen der Analysen klare Handlungsempfehlungen für die Arbeit des Netzwerks ab. Dekan Prof. Dr. Richard Pibernik betonte bei der späteren Übergabe des Ergebnisberichts, wie wichtig die Arbeit des Nachwuchswissenschaftlerinnen-Netzwerks für die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ist: „Unser Zahlen zeigen: Wir nutzen ein großes Potential, nämlich das der Frauen, nicht ausreichend.“
Einen ausführlichen Bericht zur Abschlusspräsentation finden Sie hier und hier können Sie noch mehr über unsere Arbeit mit dem Netzwerk erfahren.