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Diversity-Sensibilisierung als erfolgreiches Großprojekt

Mit insgesamt 15 Wochen Ausstellungszeit des DiversityParcours und über 8.000 Teilnehmer*innen stellt die AUDI AG Rekorde auf.

Wir haben viele tolle Kunden, die für Vielfalt wirklich alles geben. Dazu gehört auch das Diversity Management-Team von Audi, das es mit seiner „Diversity-Offensive“ und einem außergewöhnlichen Konzept geschafft hat, alle bisher erreichten Teilnehmendenzahlen in den Schatten zu stellen.

Mit dem Ziel, möglichst viele Führungskräfte, Mitarbeitende und Auszubildende für Diversity und Unconscious Biases zu sensibilisieren, sollte der DiversityParcours 15 Wochen lang an den Standorten Neckarsulm und Ingolstadt seine Wirkung entfalten. Das Konzept bedeutete damit eine enorme Herausforderung für alle Partner und wir waren gespannt, ob das gemeinsam erdachte Konzept aufgehen würde. Über 8.000 Besucher*innen und ca. 500 Gesprächsrunden später können wir sagen: Ja, es hat funktioniert! Sehr gut sogar, weil Setting, Rahmenbedingungen und die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten absolut gelungen sind.

Zeit und Locations: sechs Wochen Neckarsulm, neun Wochen Ingolstadt
Die Rahmenbedingungen in Neckarsulm und Ingolstadt waren unterschiedlich, hätten aber jeweils perfekter nicht sein können. In Neckarsulm konnten wir sechs Wochen lang das Ausbildungszentrum nutzen, in Ingolstadt war uns das Audi Konferenz Center ein großartiger Gastgeber. Wir haben selten die Gelegenheit, den Parcours für eine solch lange Zeit an einem Ort dauerhaft aufstellen zu können. Das ermöglichte es, die Architektur der Räume durch Messebau neu zu gestalten und so aus einem klassischen Konferenzbereich eine faszinierende „Diversity-Welt“ zu machen. An einem Infocounter vor dem Raum wurden die – häufig heterogenen - Besuchergruppen begrüßt und mit Infomaterial versorgt.

Der Rahmen: die 100% ich.-Kampagne
Bereits im Vorfeld hatte das Diversity Management-Team bei Audi die Sensibilisierungskampagne „100 % ich.“ gelauncht, die mit internen „Kampagnen-Botschafter*innen“ und individuellen Statements zum Nachdenken anregt und die Mechanismen von Schubladendenken sowie Unconscious Biases entlarvt. Die Motive zeigen beispielsweise eine Mitarbeiterin mit asiatischen Wurzeln, die fragt: „Meine Kultur? Ich bin Audianerin“ oder einen sehbehinderten Mitarbeiter, der die Frage „Was ich sehe?“, auflöst mit dem Statement: „Jede Menge Perspektiven“. Die Kampagnenmotive bildeten daher die perfekte Kulisse für die einzelnen Stationen des Parcours und verbanden ihn mit dem Audi-spezifischen Ansatz. Zusammen mit dem maßgeschneiderten Messebau- und Lichtkonzept setzten sie den Parcours so fast wie in einem kleinen „Diversity-Museum“ eindrucksvoll in Szene.

Prominenter Pate der Audi-Kampagne ist FC Bayern-Spieler Jérôme Boateng, der sich seit vielen Jahren für eine vielfältige und offene Gesellschaft einsetzt. Er war nicht nur als zusätzliches Kampagnenmotiv eingebunden („Gegen wen ich am liebsten antrete? Vorurteile!“) und richtete sich mit einer Videobotschaft an die Parcoursbesucher*innen, sondern besuchte den Parcours auch selbst für eine anschließende Talkrunde mit Teilnehmenden aus Belegschaft und Arbeitnehmervertretung. Offen und authentisch berichtete er dabei von seiner Geschichte und seinen persönlichen Berührungspunkten mit Vorurteilen und Stereotypen. 

Das Setting: Strategische Relevanz und Verbindung zum eigenen Job
Jede Besuchergruppe erhielt eine kurze Einführung: Audi wollte mit dem Parcours einerseits Diversity erfahr- und begreifbar machen und andererseits anregen, sich mit den eigenen Denkschubladen auseinander zu setzen. Dazu gehörte auch ein Zitat des Audi-Vorstandsvorsitzenden Bram Schot, Schirmherr der Kampagne, der den Besucher*innen seine Idee von Vielfalt mit auf den Weg gab und deutlich machte, dass Diversity für Audi eine hohe strategische Relevanz besitzt: „Wir wollen mehr Diversität bei Audi. Und damit meine ich nicht Labels wie Mann, Frau, jung, alt, Deutscher, Holländer, Bandarbeiter, Ingenieur. Ich meine die Menschen hinter diesen Labels. Die Vielfalt von Talenten und Perspektiven. Denn nur diese Vielfalt macht ein Unternehmen erfolgreich.“ Nach einigen Sätzen zu den Parcours-Stationen und wie sie zu bedienen sind, konnten die Teilnehmenden den Parcours rund eine Stunde lang auf eigene Faust erkunden.

Die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit Diversity und dem eigenen Schubladendenken bildeten abschließend den Gesprächsstoff in den von uns moderierten Diskussionsrunden. Die Audianer*innen diskutierten, wo es in der Arbeitswelt Berührungspunkte mit Diversity gibt und wie jede*r Einzelne besser damit umgehen kann.

Neben dem Ausgang fanden die Besucher*innen auch noch eine große Tafel mit der Frage: Gegen welche Vorurteile treten Sie an? In Neonfarben entstand dort im Lauf der Wochen eine faszinierende Sammlung von Stereotypen und Klischees: „Technische Berufe sind nichts für Mädchen“ // „Home Office heißt Nichtstun“ // „Frauen sind immer emotional“ // „Manager sind keine Teamplayer“... Der Parcours und die Reflexion über Schubladendenken förderten auf diese Weise sehr eindrucksvoll zu Tage, wie allgegenwärtig Stereotype im Arbeitskontext sind und wie wichtig es ist, sich dieser Muster bewusst zu werden, bzw. sie aufzubrechen.

Die Ergebnisse: ca. 3.000 Besucher*innen in Neckarsulm, über 5.000 in Ingolstadt, über 1.000 Zugriffe auf DiverSophia digital im Intranet
Die Strategie, möglichst viele Führungskräfte und Mitarbeitende zu erreichen und einen nachhaltigen Dialog zu Diversity und Unconscious Biases anzustoßen, ist voll aufgegangen. Immer wieder haben Besucher*innen berichtet, dass sie der Einladung zunächst skeptisch begegnet sind. Viele konnten jedoch durch das stimmige Konzept einen neuen, manchmal auch ersten Zugang zu Diversity finden, überraschende Einsichten über sich selbst gewinnen und in den Diskussionsrunden eigene Erfahrungen sowie Sichtweisen einbringen – gerade dieser Aspekt ist für die Akzeptanz des Themas Diversity besonders wichtig. Immer wieder äußerten Mitarbeitende auch Interesse, die Statistiken und Infografiken rund um Diversity aus Station 3 (DiverSophia) im Anschluss noch in Ruhe nachlesen zu können. Für Audi hatten wir diese Station um unternehmensspezifische Daten ergänzt. Das Diversity-Team hat diese Infos zusätzlich als digitale Version von DiverSophia zur Verfügung gestellt, so dass auch Mitarbeitende, die den Parcours nicht besucht haben, ihr Wissen über Diversity erweitern können. Und auch hier sprechen die Klickzahlen für das Konzept: Bereits in der ersten Woche nach Veröffentlichung haben sich über 1.000 Personen für den Zugriff registriert. Die Beschäftigung mit Diversity hält also auch nach den 15 Wochen DiversityParcours an.


Welche Wirkung der Parcours auch im Nachgang erzielte und welche Erkenntnisse das Diversity Management-Team bei AUDI aus der Zeit mit dem Parcours gewinnen konnte, berichtete Denise Mathieu, Leiterin Diversity Managements der AUDI AG, hier im Interview.

Einen Erfahrungsbericht von zwei Audi-Mitarbeitenden, die sich über die „Diversity-Kontaktbörse“ des DiversityLabs kennengelernt haben, finden Sie hier.


Bild: AUDI AG

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